Optisch durchgängige Flächen mit rektifiziertem Feinsteinzeug gestalten

Optisch durchgängige Flächen mit rektifiziertem Feinsteinzeug gestalten

Seit langem hat sich Feinsteinzeug als vielseitiges Material für Flächenbeläge im Innen- und Außenbereich durchgesetzt. Die Rektifizierung erklärt, warum Feinsteinzeug heute immer mehr Anwendungsbereiche erobert. Aber wie entsteht ein rektifiziertes Produkt?

Beim Brennvorgang der Fliese kommt es aus produktionstechnischen Gründen zu einer Schwindung mit Abweichungen vom Nennmaß von bis zu 8 %.

Das aus dem Ofen kommende Material hat in der Tat nicht immer die gleiche Größe, und auch die Kanten können unregelmäßig ausfallen. Früher sortierte man Fliesen nach gleichem Kaliber (also nach dem effektiven Werkmaß), um die Lieferung von Partien mit größenmäßig identischen Produkten zu ermöglichen. Diese als nicht rektifiziert bezeichneten Fliesen wurden mit 3-4 mm breiten Fugen verlegt, um die ungleichmäßigen Kanten zu maskieren.

Heutzutage hat die Mehrzahl der großen Fliesenhersteller das Kaliberproblem durch das Rektifizierungsverfahren gelöst. Es besteht aus einer Bearbeitung der Seiten (im nächsten Abschnitt genau erklärt), die ein perfekt gefastes Produkt mit regelmäßigen Kanten gewährleistet.

 

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Der Rektifizierungsverfahren

Die Rektifizierung erfolgt mit Hilfe von Schleifscheiben, die dem Produkt durch ein Präzisionssystem eine vordefinierte Größe und gerade Kanten verleihen. Das Verfahren wird in der Regel mit Wasser unterstützt, das den Schleifabfall als recycelbaren Schlamm entfernt.

Um die Nachhaltigkeit dieser Bearbeitung zu garantieren, entwickelte Florim ein innovatives Verfahren zur Trocken-Rektifizierung, damit der Schleifabfall ohne weitere Verarbeitungen in den Produktionszyklus zurückgeführt werden kann.

Video über die Herstellung des Feinsteinzeugs von Florim ansehen

 

Vorteile eines rektifizierten Produkts

Zahlreiche Gründe sprechen für die Verwendung eines rektifizierten Produkts: einfachere Verlegung, gleichmäßigeres Produkt, besseres Erscheinungsbild, durchgängigere Flächenoptik und höhere Reinigungsfreundlichkeit.

Warum also kein natürliches Material ohne Fuge verlegen?

Bei einer fugenlosen Verlegung lassen sich eventuelle Unebenheiten des Materials oder des Estrichs deutlich erkennen. Strukturelle Bewegungen und die Wärmeausdehnung würden außerdem zu nicht wenigen Problemen führen, wie etwa Rissbildungen und Kantenabsplitterungen.

Solche Probleme lassen sich durch Verwendung eines rektifizierten keramischen Produkts umgehen. Eine minimale Fuge von 2 mm reicht aus, um eventuelle Ungleichmäßigkeiten auszugleichen. Man spart sich damit das kostenaufwändige Schleifen nach dem Verlegen, was bei natürlichen Materialien wie Marmor oder Holz erforderlich ist. Rektifiziertes Feinsteinzeug bietet also eine Einsparung der Verlege- und Instandhaltungskosten und ermöglicht zudem ein staubarmes Arbeiten.

 

Rektifizierte großformatige Platten

Der aktuelle Trend in Richtung Großformate brachte Keramikunternehmen dazu, auf die Nachfrage nach Produkten zu reagieren, die eine optimale Verlegung ohne Probleme hinsichtlich Maßungleichheiten, Rechtwinkligkeit oder unregelmäßige Kanten gewährleisten.

So war zum Beispiel Florim eines der ersten italienischen Unternehmen, das großformatige Keramikplatten in rektifizierter Ausführung anbot. Bis heute hält es seine führende Stellung im Bereich großformatiger Platten, was der hohen Qualität zu verdanken ist, die durch das Insourcing der Rektifizierungslinien und durch die Prozesszertifizierung ISO 9001 zusätzlich gesichert ist.

Denn nicht alle Fliesenhersteller garantieren eine interne Rektifizierung, was sich nachteilig auf die Qualitätskontrolle auswirkt. Für diese Bearbeitung sind einschlägige Bestimmungen und internationale Zertifizierungen (z. B. ISO 13006) vorgesehen.

 

Referenz: Hesperia Hotel & Residence

Ein Paradebeispiel für den intelligenten Einsatz von rektifiziertem Feinsteinzeug ist das Hesperia Hotel & Residence, das von den Architekten Giovanni Ligorio und Luiza Paste gestaltet wurde. Für die Zimmer dieses Hotels am Lido di Jesolo (Italien) wählte man einen Boden aus großformatigen Platten in verschiedenen Farbtönen, deren Optik in Maserung und Struktur dem Eichenholz nachempfunden ist. Die Zimmer erhalten somit eine warme und gemütliche Ausstrahlung. Sie sprengen die Hoteldimension und werden zu einem privaten Wohlfühlort. Das Auge nimmt die Wärme und optische Tiefe des Materials wahr, ohne einen Unterschied zwischen dem natürlichen Vorbild und der keramischen Interpretation festzustellen.

 

rektifiziertem Feinsteinzeug Hesperia Hotel & Residence

rektifiziertem Feinsteinzeug Hesperia Hotel & Residence

 

Rektifiziertes Feinsteinzeug findet sich auch in anderen Bereichen dieser Ferienwohnanlage, wie in der Eingangshalle und in den Toiletten, dort jedoch in Marmoroptik. Dank des modernen Verlegeverfahrens verlaufen die Maserungen ganz natürlich von einer Platte zur anderen, wodurch ein einheitliches Gesamtbild und eine optische Tiefe in den Räumen entsteht. Für diese Wahl waren nicht nur die optischen Vorzüge, sondern auch jene Eigenschaften ausschlaggebend, die das rektifizierte Material überall dort perfekt machen, wo Hygiene eine wichtige Rolle spielt, wie etwa Altersheime, Schulen, Krankenhäuser, usw.

Hesperia Hotel & Residence rektifiziertem Feinsteinzeug

Hesperia Hotel & Residence rektifiziertem Feinsteinzeug

 

Rektifiziertes Feinsteinzeug ist also ein Produkt, das sowohl aus ästhetischer als auch aus praktischer, technischer und hygienischer Sicht neue Möglichkeiten in Planung und Gestaltung eröffnet.

 

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