Welche Baustoffe am besten für Gebäudeinstandsetzungen geeignet sind, ist eine historische Frage. Denn je nach der vorherrschenden Denkrichtung wurde sie im Verlauf der Geschichte anders beantwortet. Was Restaurierungstechniken und -materialien angeht, unterscheiden wir drei Schulen.
Im Spannungsfeld zwischen zwei Extremen – die stilistische Restauration von Viollet-le-Duc und der Purismus von Ruskin und Morris – hat sich heute ein dritter Weg durchgesetzt: Hinzugefügtes muss erkennbar sein. Die Restaurierung des Kolosseums und des Titusbogens in Rom ist ein gutes Beispiel dafü.
Das Kolosseum in Rom vor und nach der Restaurierung
Restaurierung und Instandsetzung heute
Ob die Restaurierung eine stilistische Einheit mit der Bausubstanz bildet oder nicht, ist heute eine sehr komplexe Frage, da sie nicht nur historische Bauwerke, sondern in zunehmendem Maße auch gewöhnliche Gebäude betrifft und hier eine deutliche Grenze zwischen Konservierung und Instandsetzung von historischem Bestand zieht. Das Thema der Neu- bzw. Umnutzung von Bausubstanz in Altstädten, Industriegebieten und Stadtrandgebieten steht in engem Zusammenhang mit der Notwendigkeit, den Flächenverbrauch zu reduzieren und so der Zersiedlung im städtischen Ballungsbereich entgegenzuwirken. Heute wachsen die Städte stark in die Breite. Umnutzungen helfen dabei, Brachen zu neuem Leben zu erwecken und einer ungerechtfertigten Flächennutzung entgegenzuwirken.
Die energetische Sanierung
Gemeinsam mit der Erhaltung von unbebautem Raum stellt sich den Architekten auch die Frage der ökologischen Nachhaltigkeit, die sich als neues Leitprinzip in der Stadtentwicklung etabliert hat. Als Verantwortlicher für die Umweltverschmutzung in Städten folgt nämlich die Gebäudeklimatisierung dem Straßenverkehr gleich an zweiter Stelle. Daher ist die Energieeffizienz von Gebäuden nicht nur regional, sondern weltweit ein Thema. Die EU-Länder haben in den letzten Jahren maßgebliche Vorschriften zur Verbrauchssenkung und Nachhaltigkeit erlassen sowie Steuervergünstigungen für Niedrigenergiehäuser eingerichtet.
Lösungen für die Instandsetzung
Wie sind also angesichts dieser Anforderungen die Baustoffe für die Instandsetzung auszuwählen? Bei der Wahl der Baustoffe sind einige Einflussfaktoren zu berücksichtigen, die zur Wertsteigerung des Gebäudes beitragen: Nachhaltigkeit, Wohlbefinden, Langlebigkeit, Instandhaltungsbedarf, Kosten, landschaftliches und bauliches Umfeld sowie visuelle Qualität.
Wie bereits erwähnt, zielen Instandsetzungsmaßnahmen häufig auf die Reduzierung von Energieverlusten ab. Zu diesen Zwecken werden Wärmedämmungen der Außenmauern, insbesondere der Fassaden vorgenommen. Namentlich in Kombination mit VHF-Systemen dienen die Bekleidungen als Witterungsschutz für das Mauerwerk und sorgen sie, indem sie Wärmebrücken unterbinden, für die Reduzierung der Wärmezufuhr im Sommer und des Wärmeverlustes im Winter sowie für ein gesünderes Raumklima der Innenräume.
Beispiel für eine Instandsetzung mit einer Fassadenbekleidung aus Feinsteinzeug, Hotel Windsor – Mailand (IT)
Projekt ansehen
Die Wahl der Baustoffe
Die Wahl von hochwertigen Baustoffen ermöglicht, Schwachstellen des Sanierungsobjektes auszugleichen, so dass seine Standzeit verlängert und Instandhaltungskosten gesenkt werden. Der Kostenfaktor wird von Instandsetzungsmaßnahmen erheblich beeinflusst. Denn die drastische Reduzierung des Energiebedarfs eines Gebäudes führt zu niedrigeren Kosten für die Klimatisierung und einer Wertsteigerung der Immobilie.
Für die Sanierung und Rekonstruktion von öffentlichen und privaten Innen- und Außenbereichen sowie im Neubau haben die ästhetischen Merkmale der Beläge und das landschaftliche und bauliche Umfeld erheblichen Einfluss auf die Wahl der zu verwendenden Baustoffe. Auf das Konzept der Restaurierung zurückkommend, die stilistisch mit der Bausubstanz übereinstimmt oder bricht, wird die Verwendung von hochwertigen Techniken und Materialien unweigerlich zu einem ausschlaggebenden Faktor für die Planer. Das Erfordernis von Materialien, die planerische und gestalterische Freiheit mit Nachhaltigkeit und Energieeffizienz auf einen Nenner bringen, schränkt die Auswahl erheblich ein.
Feinsteinzeug als Baustoff für Gebäudeinstandsetzungen
Keramische Baustoffe sind besonders gefragt für die Instandsetzung von Bausubstanz, da sie aufgrund ihrer äußerst kompakten Beschaffenheit ausgezeichnete Leistungsmerkmale bieten (Resistenz, Wasserundurchlässigkeit und Langlebigkeit), in nachhaltigen Produktionsverfahren hergestellt werden, ein geringes Gewicht haben (sie sind bspw. leichter als Glas) und vielseitig einsetzbar sind.
Feinsteinzeug ist in einer großen Bandbreite von Formaten und Optiken erhältlich. Damit bildet es heute einen wahren Verbündeten für den Planer, da es den verschiedensten Gestaltungsanforderungen gerecht wird und die instandgesetzten Gebäude zu neuem Leben erweckt.
Wohnkomplex in Monza mit Fassadenbekleidung aus Feinsteinzeug
Projekt ansehen